In dem Buch wurden alle Matriken der Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen bei Salzburg ausgewertet, welche die spätere Gemeinde Bürmoos (ab 1967) betreffen. Der Zeitraum dabei war von den ersten Eintragungen von Torfstechern in Bürmoos bis zur Verlegung des Hauptsitzes der Glasfabrik nach Brüx (Most) in Nordböhmen im Jahr 1913 eingegrenzt.
Aus den katholischen Matriken wurden dann bei den Kindern die Unterschiede im 5 Jahresabstand zwischen den Bürmooser (Industrie-)Arbeitern und den anderen, meist bäuerlichen Einwohnern der Gemeinden dargestellt. So gab es gravierende Unterschiede bei der Anzahl der ledigen Geburten wie auch bei der Anzahl der späteren Vaterschafts-Anerkennungen. Es gab auch einige wenige jüdische Geburten, die
aber hauptsächlich die Familie und die Verwandtschaft des Fabriksherren Ignaz Glaser betraf.
Bei der Kindersterblichkeit gab es Unterschiede einerseits überall zwischen ledigen und ehelichen Geburten als auch zwischen den Kindern bäuerlicher Eltern und den Bürmooser Arbeiterkindern.Der Unterschied im Sterbealter zwischen bäuerlicher Bevölkerung und Arbeitern in Bürmoos war in manchen Berufen gravierend. Hier wirkte sich die ungesunde Arbeit an den Schmelzöfen der Glasmacher besonders drastisch aus. Nicht nur die Hitze von 1500 Grad an den Öfen wirkte sich negativ aus, sondern auch die Weitergabe der Glasbläserpfeife innerhalb des Teams, das aus 3-5 Leuten bestand, wobei damit auch Krankheiten wie Tuberkulose weitergegeben wurden. So kann man sagen, dass im Normalfall der Glasbläser nicht erlebte, wie seine Kinder das Erwachsenen alter erreichten.
Bericht/Rezension in “Dorfzeitung” vom 12. Jänner 2022