Heiter.Bedeckt

Ludwig Laher

gebunden, 120 Seiten | € 18,00

September 2022

ISBN 978-3-904068-66-6

Heiter. Bedeckt –  Wahrnehmungen durch das Weitwinkelsubjektiv

Wie es sich für die Gattung gehört, kennzeichnet Ludwig Lahers persönlicher Zugang die Inhalte seiner literarischen Essays. Er räumt sich als Per­son sogar ungewöhnlich viel Platz ein und fördert zu diesem Zweck immer wieder biographische Splitter zutage. Genau genommen sollte man von einer starken Wechselwirkung zwischen den Blitz­lichtern aus Lahers Leben und dem jeweils ver­handelten Gegenstand sprechen. Nichts aber liegt dem Autor ferner als Introspektion um der Intro­spektion willen, weswegen er seinem inneren Auge ganz automatisch ein Weitwinkelsubjektiv vorsetzt. Das kostet nicht viel, meint Laher, nur Wachheit und Erkenntnisinteresse, das den Teller­rand übersteigt.
Ein einschneidender Kinobesuch in New Yorks Greenwich Village inklusive Begleitmusik, ein der Polizei zu verdankendes Begräbnisvergnügen im Westen Wiens, ein Kindersturz vom Pferd, Lahers durch ein defektes Auge seit Geburt eingeschränk­ter Gesichtskreis oder sein Ankauf eines Selbst­porträts der von den Nazis ermordeten öster­reichischen Malerin Ella lranyi sind nur einige der Ausgangspunkte für grundsätzliche Betrachtun­gen und mehr oder weniger auf der Hand liegende Verknüpfungen mit aktuellen gesellschaftlichen Themenstellungen. Von manch Gewohntem – Meinungen, Haltungen! Einordnungen von Gewe­senem – heißt es danach für den Autor Abschied nehmen.

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