Gegenlicht | Tegenlicht

Gedichte | Deutsch – Niederländisch

Germain Droogenbroodt

Nachdichtung aus dem Niederländischen in Zusammenarbeit mit dem Autor: Charlotte Karner und Roman Baumgartner

gebunden, 96 Seiten | € 18,00

März 2022

ISBN 978-3-904068-64-2

Der kosmopolitische Lyriker Germain Droogenbroodt, der seit vielen Jahren auf der iberischen Halbinsel wohnt, ist kein Vielschreiber. Während der fünf Jahre, die auf „Der Weg“ folgten, schrieb er nur 19 sehr kurze Gedichte, zum ersten Mal auf Spanisch: den Zyklus „Der Sänger erwacht“, eine Hommage an den von ihm ins Niederländische übertragenen und sehr geschätzten spanischen Lyriker José Ángel Valente, der 2002 starb.
Im März 2002 zog sich Germain Droogenbroodt mehrere Wochen zurück nach Ronda, einem malerischen Städtchen im Süden Spaniens, wo Rilke unter anderem seine spanische Trilogie dichtete. Es war vorherzusehen, dass die neuen Gedichte anders sein würden als „Der Weg“, doch folgt „Gegenlicht“ derselben philosophischen Linie. Genau wie „Der Weg“ enthält der neue Band einige aktuell-kritische Gedichte. Allmählich wird dem Leser klar, dass der Titel des Bandes sich nicht nur auf die Fotografie bezieht, sondern auf ein Licht, das anders und im Gegensatz zu dem artifiziellen Licht der Medien und der Konsumgesellschaft ist, die keine „Erleuchtung“ bringt, sondern blendet. Der Ton der Gedichte ist eher pessimistisch, aber die Hoffnung bleibt, so wie es im letzten Vers heißt: „es gibt noch Stimme“.
Wie in seinen vor „Der Weg“ erschienenen Lyrikbänden tauchen im neuen Buch wieder Naturelemente auf, die gleichwohl Teil eines Ganzen sind: von den Dingen, von der Existenz der Menschen, nicht nur als zeitliche Bewohner dieses Planeten, sondern auch Bestandteil eines Kosmos, von dem die Geheimnisse bei weitem noch nicht entschleiert sind.

Rafael Carcelén García

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