Fritz Popp, den man als politischen Schriftsteller wie auch als Satiriker und Kabarett-Autor kennt und schätzt, versammelt in seinem neuen Buch „Kein Festland. Nirgends“ 60 Gedichte, die aktuelle Bedrohungsszenarien und Ängste zum Ausdruck bringen, aber auch Glücksmomente – stets im Bewusstsein um die prinzipielle Ungesichertheit des Menschen. Es sind Gedichte mit einem ganz besonderen Sound, angesiedelt zwischen äußerster Genauigkeit und bewusster Unschärfe, formbewusst oder spielerisch frei, bisweilen liedhaft und manchmal aphoristisch zugespitzt.
Kein Festland. Nirgends
Die Toten werfen den Träumenden
kleine Stäbchen und löchrige Schwimmwesten zu
für die Überfahrt zu ihnen
reicht das allemal
denn es gibt kein Festland
mehr zu erreichen
nur ein Traumland
zum Versinken
für die kurze Zeit
vor dem Untergang