Mit „Zeugnistag“ legt Christoph Janacs einen weiteren umfangreichen Erzählband vor, der sich allerdings von seinen früheren unterscheidet:
Diesmal haben aktuelle Ereignisse wie die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Bedrohung der Umwelt ebenso ihren Niederschlag gefunden wie persönlich Erlebtes, Erinnertes oder ihm Erzähltes.
Dabei öffnet er den Blick in gesellschaftliche und psychologische Abgründe, die erschaudern lassen, weil man sich ertappt und an die eigenen Schatten erinnert fühlt. Daran gemahnt auch das Umschlagbild von Reiner Maria Auer. Ob es zwei Schwestern sind, die von einander nicht lassen können, Menschen auf der Flucht aus einer Todeszone, Priester, die mit einer Zeitmaschine ins Heilige Land zur Zeit Jesu reisen und dabei unfreiwillig in die Geschichte eingreifen, oder ein Schüler, der am Zeugnistag ein Bekenntnis ablegt – immer geht es in diesen Geschichten um Leben und Tod und die Frage, wie unter den gegebenen Umständen ein Weitermachen und Weiterleben möglich sein kann.