Postkarten (einzeln oder gebundene Edition)
28 Seiten | € 15,00
Februar 2023
ISBN 978-3-904068-85-7
Als 1972 Alexander Lernet-Holenia sein Amt als Präsident des österreichischen PEN-Clubs aus Protest gegen die Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Heinrich Böll zurücklegte, brach der schon lange schwelende Konflikt zwischen bewahrenden und avancierten SchriftstellerInnen und DichterInnen in Österreich offen aus, und es war für viele die Zeit gekommen, eine Alternative zum PEN-Club zu gründen. Im Februar 1973 versammelten sich in Graz 58 Autorinnen und Autoren aus dem Umfeld der sogenannten „Wiener Gruppe“, des Wiener Aktionismus und des „Forum Stadtpark“ – darunter H.C. Artmann, Wolfgang Bauer, Ernst Jandl, Alfred Kolleritsch, Friederike Mayröcker, Peter Rosei, Gerhard Roth, Oswald Wiener –, entwickelten erste Vereinsstatuten und gaben sich den Namen „Grazer Autorenversammlung“. Dieser Name wurde trotz Übersiedlung nach Wien beibehalten und erst 2007 in „Grazer Autorinnen Autorenversammlung“ umgewandelt; gleichzeitig wurde die bis heute gültige Regelung festgeschrieben, nicht gleichzeitig bei der GAV und im PEN-Club Österreich Mitglied sein zu können.
In den folgenden Jahrzehnten sah sich die GAV immer wieder genötigt, sich für angefeindete oder verfolgte KollegInnen und Institutionen im In- und Ausland und allgemein für die Freiheit der Kunst einzusetzen: So füllten bereits 1975 diverse Protestschreiben und Resolutionen drei dicke Ordner. 1989 begann die GAV die Regionalisierung mit der Wahl von Regionalvertretern, und schon zwei Jahre später gab es aktionsfähige Regionalgruppen und die Zahl der Veranstaltungen stieg immer mehr an. Derzeit zählt die GAV österreichweit an die 700 Mitglieder (aus den Bereichen Literatur, Kunst und Wissenschaft) und erfreut sich einer vielfältigen Veranstaltungstätigkeit und berufspolitischen Aktivität.
Aus Anlass des 50. Geburtstages der GAV am 25. 02. hat die GAV Salzburg Postkarten gestaltet, die sowohl einzeln als auch als gebundene Edition Verbreitung finden sollen und das breite Œuvre der AutorInnen und KünstlerInnen widerspiegeln.
Christoph Janacs & Fritz Popp